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Infotisch für mehr Öffentliche Verkehrsmittel

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Ort
U1 Kagraner Platz

Tut endlich etwas für die einfachen Leute:

Öffentlicher Verkehr statt neuer Stadtautobahnen!

Die Argumentation der Stadt Wien lautet, die im Bau befindliche Stadtstraße habe ausschließlich die Erschließung von leistbarem  neuen Wohnraum und die Entlastung alter Ortskerne in diesem Teil der Donaustadt zum Ziel. Das ist aus folgenden Gründen widerlegbar:

Die Stadtstraße ist nicht getrennt von den Projekten S1 Lobauautobahn und der S8 Marchfeldschnellstraße zu betrachten, die beide als Transitrouten für internationalen Schwerverkehr gebaut werden sollten, momentan auf Eis liegen, aber deshalb keineswegs endgültig abgesagt sind.

SPÖ, ÖVP und FPÖ stehen einträchtig weiterhin hinter diesen beiden Projekten, obwohl die S1 mit der Evaluierung des Verkehrsministeriums abgesagt, und die S8 in der derzeitigen Variante vom Bundesverwaltungsgericht abgelehnt wurde.

Die Stadtstraße ist aber, alleine unter der Argumentation der besseren Erreichbarkeit des derzeitigen und geplanten Wohnungsangebotes betrachtet, eindeutig überdimensioniert! Sie ist mit vier Spuren, keinen Gehsteigen und Radwegen, eigentlich eine schwerverkehrstaugliche Autobahn, obwohl man auf ihr -wie oft von der SPÖ betont wird- nur 50 km/h fahren können wird. Sie hat also auch weiterhin ihre hauptsächliche Aufgabe darin - anders als behauptet- Verkehr, der von der gewünschten S1 und der S8 kommt, schnell in die Südosttangente hineinzuleiten, beziehungsweise umgekehrt. 

Sowohl die Prognosen der ASFINAG  wie auch der Verkehrswissenschaft (TU-Wien) sprechen im Falle der Errichtung dieser Projekte von  einer mittel- und langfristigen Zunahme des Verkehrs in der Donaustadt, wie auch auf der Tangente. Nach wie vor wird aber von den Befürwortern von einer Entlastung des gesamten Gebietes gesprochen!

Im "Zukunftsprogramm" der Wirtschaftskammer wird Klartext geredet:

Im Bereich Hausfeldstraße, also an dem Ort der Baustelle, an dem das Besetzungscamp "Wüste" stand, wird ein Logistikzentrum der Strabag für LKWs und Baumaschinen errichtet, und zwar von der Baufirma, die auch gleichzeitig am Bau der Stadtstraße maßgeblich beteiligt ist.

Die Milliarden, die für den Bau immer neuer Autobahnen ausgegeben werden sollen, sind in vielerlei Hinsicht eine gigantische Bürde für kommende Generationen. So fehlen sie  beim Ausbau des Öffentlichen Verkehrs, der insbesondere mittleren und unteren Einkommensschichten zugute käme. Sie fehlen auch in den Bereichen Gesundheit, Pflege und Soziales, die in den letzten Legislaturperioden Ziel weitreichender Sparmaßnahmen waren. Schmerzlich wurde uns das besonders durch fehlende Kapazitäten in den Krankenhäusern während der Pandemie bewusst.

Durch die Bevorzugung der Großkonzerne, die von den Autobahnen profitieren, werden weniger Arbeitsplätze geschaffen, insbesondere im Straßenbau, in dem vorwiegend große Baumaschinen zum Einsatz kommen.

Die einfachste, schnellste und kostengünstigste Maßnahme ist die Ertüchtigung des vorhandenen Schienennetzes für die S-Bahn einschließlich dichter Intervalle auf der Linie S80 und ein Ringschluss mit der S45. Dazu braucht es noch ein dichtes Netz von Straßenbahnen und Bussen als Zubringer. Damit könnten insbesondere die Neubaugebiete in der Donaustadt, Simmering und in Favoriten verkehrsmäßig so gut angebunden werden, dass bereits existierende Straßen entlastet würden. Neue Stadtautobahnen sind keine Lösung, im Gegenteil sie verschärfen das Verkehrsproblem noch mehr.

 Wehren wir uns gegen die Verbetonierung unserer Wohngebiete und unserer landwirtschaftlichen Flächen. Wehren wir uns gegen Lärm, Abgase und Staulawine!

www.lobauforum.com