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Aktionstag Bildung

Beginn
Ort
15h Bildungspicknick Sigmund-Freud-Park
17h Bildungsdemo Sigmund-Freud-Park

Der Aktionstag Bildung wird von einem breiten, überparteilichen Bündnis verschiedenster Organisationen und Initiativen getragen. Wir zeigen beim Aktionstag Bildung, dass viele verschiedene Menschen und Gruppen, quer durch die Gesellschaft und über Parteizugehörigkeit hinaus gemeinsam für ein gerechteres, inklusives Bildungssystem mit besseren Arbeitsbedingungen kämpfen und sich engagieren.

Unter diesem gemeinsamen inhaltlichen Dach zeigt sich dennoch eine große Vielfalt an Positionen und konkreten Forderungen. Wir haben die beteiligten Initiativen um jeweils drei Forderungen gebeten und möchten diese hier in ihrer Buntheit wiedergeben (alphabetisch nach Initiativen sortiert):

Unter www.aktion-bildung.at findest du alle Forderungen aller Bildungsträger.

Generell geht es um Verbesserungen der Lern – und Lehrbedingungen für Schüler:innen, Student:innen, Lehrlingen und den betreffenden Lehrer:innen und Professoren sowie der Kinder vor Schuleintritt im Kindergarten und der Elementarpädagog:innen.

Was alle gemeinsam verändern wollen:

Senkung der Gruppengrößen, damit Qualität gesichert werden kann. Derzeit kommen besonders in den Großstädten, allen voran das Ballungszentrum Wien die Pädagog:innen ihren pädagogischen Zielen in der Arbeit nicht mehr nach, da die Gruppen bis zum Rand vollgestopft sind und gleichzeitig die Probleme der Kinder und Jugendlichen laufend zunehmen.

In Wien waren in diesem Schuljahr 25 VS Klassen unbesetzt, d.h. sie wurden durchsuppliert, bedeutet, dass Lehrer:innen, die schon Vollzeit arbeiten, noch zu Mehrdienststunden quasi genötigt werden und Schüler:innen Chaos haben, weil immer wer anderer da ist in der VS-Klasse.

Nicht nur die Coronakrise hat dieses Problem verschärft, sondern bereits seit der Jahrtausendwende wurde die Bildung sukzessive, Jahr für Jahr kaputtgespart. Es zeigt sich eine Parallele zum Gesundheitswesen: da, wo es um die Bedürfnisse aller Menschen geht und deren Rechte in einem demokratischen Land, wird gespart, während an den Börsen wild spekuliert wird und den Menschen die Lebensgrundlagen mehr und mehr entzogen werden (Kosten für Wohnen, Lebensmittel, Energie, Bildung und Gesundheit). Die Kluft zwischen arm und reich wird deutlich größer und auch der Mittelstand, auf den die Gesellschaft stark baut, wird stark geschwächt.

- mehr Personal im Bildungsbereich, mehr Support im Bereich Sozialarbeit, Psychologie, Mehrsprachigkeit, Inklusion an den Schulen und Kindergärten

- bessere Entlohnung speziell der Elementarpädagog:innen, Wertschätzung dieser anspruchsvollen Arbeit

- generell Wertschätzung unserer Kinder, die unsere Zukunft sind, sehr viel Potential mitbringen und ein Recht auf wirklich gute Bildung haben, Schulen, in die sie gerne gehen, weil es so spannend ist!

Ich nehme hier jetzt nur die Forderungen für die Pflichtschule heraus:

Wir stehen auf für

- gemeinsame Schule der 6 bis 14-Jährigen, kein Aussortieren mit 9-10 Jahren in MS und Gymnasien

- maximale Klassengrößen von 20 Schüler:innen, in der VS und MS mit 2 Lehrer:innen pro Klasse in den Ballungszentren

-Förderressourcen für alle Kinder, nicht nur für 2,7% (Abschaffung des Ressourcendeckels für sonderpädagogische Förderung)

- Reformierung der Ausbildung (Verkürzung, Schwerpunkt Praxis und Selbsterfahrung und weniger Theorie)

- Verkleinerung der Praxisgruppen in der Lehrer:innenausbildung (vor ein paar Jahren war es noch eine studierende Person, jetzt sind es 6 Student:innen gemeinsam) Entlohnung der Praxislehrer:innen

- Reformpädagogik auch in die Ausbildung

- innovative und funktionierende Schul- und Klassenformen dürfen nicht kaputtgespart werden: die ursprüngliche Form der verschränkten Ganztagsschulen (GTVS) und Mehrstufenklassen aller Art müssen erhalten bleiben.

- Entstaubung von unnötigen administrativen Tätigkeiten, die viel Zeit kosten und sinnlos sind

- zurück zur Möglichkeit, in der Volksschule keine Noten geben zu müssen, Lernfreude erhalten ohne Noten! Das System ist sehr veraltet.

- Fächerkanon weitestgehend auflösen in der MS und AHS, so weit wie möglich projektartig arbeiten, Schwerpunkt lebenspraktische Beispiele, die tatsächlich Sinn machen in der Anwendung und die Schüler:innen motivieren, dass sie in der Welt etwas beitragen und verbessern können (das geht in allen Bereichen), Schüler:innen mitgestalten lassen

- Zeit für Konfliktklärung in den Klassen bereitstellen, das ist ein großer Beitrag zum Frieden, wenn wir es in der Kindheit/Jugend schon lernen, Konflikte friedlich zu lösen.

…der Katalog ließe sich fortsetzen.

Kommt alle zur Demo am 15.6. 23 ab 17 Uhr, Bildungspicknick mit Kindern ab 15 Uhr, Bühne ab 16.45

im Sigmund Freud Park (Votivkirche),1090 Wien

Wir freuen uns auf eine gemeinsame gelungene Veranstaltung, die gehört wird! 

 

Kerstin Bartel, Pädagogin im Pflichtschulbereich